Die heilende und wohltuende Wirkung der Fußreflexzonenmassage beruht darauf, dass unsere Körperzonen in verkleinertem Maßstab noch einmal im Fuß abgebildet sind. Der ganze Mensch kann also über die Füße erreicht werden. Es gibt nervliche und energetische Verbindungen zwischen Organen und Reflexzonen. Einengendes Schuhwerk kann sich z. B. negativ auf innere Organe auswirken. Ein schlecht durchblutetes Organ führt häufig wiederum zu schmerzenden Füßen. Die Füße sind also Spiegel des Gesamtorganismus. Auf Grund dessen kann diese Methode als diagnostisches und therapeutisches Werkzeug verwendet werden. Sowohl auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene bieten die Reflexzonen zum einen die Möglichkeit, den Zustand des Menschen zu erkennen und diagnostisch auszuwerten. Ebenso werden psychologische Einstellungen fühlbar, sichtbar und damit veränderbar. Zum anderen werden durch gezieltes Pressen und Massieren an den Füßen die dazugehörigen Organe und Körperteile besser durchblutet. Dies hat eine Untersuchung der Universität Innsbruck bestätigt (Doppelblindstudie): "Die Reflexzonenmassage dient nicht nur der Entspannung. Insgesamt 32 gesunde Menschen wurden im Nierenbereich der Fußsohle beziehungsweise einem Kontrollfeld massiert. Gleichzeitig wurde die tatsächliche Durchblutung mittels Doppler-Sonographie gemessen. Das Ergebnis: Die Massage des Nierenfeldes führte tatsächlich zu einer Erhöhung der Durchblutung in diesem Bereich, ganz im Gegensatz zu der Massage des Kontrollareals." (Naturarzt 2/2000, MMW/Bod.) Der Stoffwechsel wird angeregt, die Ausscheidung von Schlackenstoffen gefördert, der Körper entgiftet und damit so positiv beeinflusst, dass schmerzlindernde und heilende Wirkungen erzielt werden können. Ein gesundes Fließgleichgewicht auf allen Ebenen stellt sich ein.

Mit dieser Methode wird schon lange erfolgreich therapiert. Nach gezielter Behandlung sind die Erfolge so großartig, dass Ärztinnen, Heilpraktikerinnen, Hebammen und Krankengymnastinnen aufhorchen. Für viele Kranke besteht Hoffnung, gerade wenn die Einnahme von Medikamenten eingeschränkt oder vermieden werden soll, z. B. bei Allergien oder Unverträglichkeiten gegen Medikamente, bei Kindern, die die Einnahme von Medikamenten vehement ablehnen oder bei Schluckbeschwerden. Den Gesunden dient sie als Prophylaxe gegen vielerlei Erkrankungen.

Hiltrud Stäblein

Weil es mit dieser Methode möglich ist, das vegetative Nervensystem günstig zu beeinflussen (z. B. den Nervus Vagus anzuregen), dient sie zum Abbau von Stress und seinen Begleiterscheinungen, von muskulären Verspannungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Ein- und Durchschlafstörungen, nervösen Herzbeschwerden, niedrigem und hohen Blutdruck. Auf Grund der anregenden Wirkung auf den Nervus Vagus und der damit verbundenen Verdauungsförderung werden auch lebenswichtige Stoffe (z. B. Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine) gut aufgenommen. So wird z. B. der nervöse Zappelphillip oder der entnervte Prüfling ruhig und ausgeglichen. Die Behandlung mit Fußreflexzonenmassage wirkt meiner Erfahrung nach auch schmerzlindernd, z. B. während der Geburt, bei Menstruationsbeschwerden, Kopfschmerzen, Migräne, Rheuma, Gicht, Fibromyalgie, krampfartigen Blähungen oder auch bei Verstopfung, Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Bei Lebererkrankungen, Stirnhöhlenentzündungen, akutem und chronischen Schnupfen, Allergien, akuter und chronischer Bronchitis, Asthma bronchiale ist u. a. wichtig, die Ausscheidung von Schlackenstoffen zu fördern und die Entgiftung anzuregen. Aber auch bei Kindern mit häufigen Lymphknotenschwellungen, Mandelentzündungen, Neurodermitis und Harnweginfektionen habe ich gute Erfolge. Die Fußreflexzonentherapie wird erfolgreich eingesetzt bei Schwangerschaftsbeschwerden, ebenso in der Geburtshilfe. Sie regt bei stillenden Müttern die Milchbildung an, entstresst Mutter und Kind und fördert beim Säugling die Trinklust. Ebenfalls hat sich diese Methode bewährt bei Begleiterscheinungen von Depressionen, z. B. Verdauungsproblemen, Kreislaufschwäche, andere funktionelle Beschwerden, insbesondere Ein- und Durchschlafstörungen.

Schon während und direkt nach einer Behandlung können spürbare Erfolge erzielt werden. Patienten berichten über den Entspannungseffekt und über Fortschritte bei der Behandlung. Klinikaufenthalte, operative Eingriffe und Kuren können eventuell eingespart werden. Hat der Patient nach den ersten Anwendungen eine Reaktion oder Linderung erfahren, kommt er gerne auf diese Therapie zurück. Außerdem ist ein guter Behandlungserfolg bei regelmäßiger Anwendung über Jahre erzielbar.

                                                                          Hiltrud Stäblein